Sebastian Fitzek

08.2021 Sandra Dickhaus im Gespräch mit Bestseller-Autor Sebastian Fitzek über seinen neuen Roman Der erste letzte Tag: Kein Thriller.

"Irgendwann schaue ich nur noch dabei zu, was meine Figuren machen, folge ihnen und schreibe es auf."

Belletristik-Couch.de:
Corona zerrt uns ja allen an den Nerven. Wie erleben Sie derzeit Ihr Dasein als Schriftsteller, und inwiefern schränkt es Sie in Ihrer Kreativität ein?

Sebastian Fitzek:
Zurzeit ist es ja etwas besser. Der erste Lockdown war schlimm für uns alle, denke ich. Uns Autoren fehlt in einer Zeit, in der wir keine Kontakte haben dürfen, die Inspiration, wir brauchen den Austausch wie die Luft zum Atmen. Deshalb hab ich dann auch meine Instagram-Initiative ins Leben gerufen. Da haben wir mit den Leser:innen und anderen tollen Autor:innen Identität 1142 veröffentlicht.

Belletristik-Couch.de:
Der Roman war zunächst als Kurzgeschichte gedacht. An welchem Punkt merkten Sie, dass es mehr werden wird und die wenigen Seiten auf keinen Fall ausreichen?

Sebastian Fitzek:
Auch während Corona. Da dachte ich, jetzt brauchen wir etwas zum Lachen oder wenigstens zum Schmunzeln und hab mich daran erinnert, dass ich schon mal 30 Seiten in diese Richtung geschrieben hatte.

Belletristik-Couch:
Waren die Figuren von Beginn an so angelegt, oder haben sie sich im Laufe der Geschichte verselbstständigt?

Sebastian Fitzek:
Ich dachte immer, das wäre Autorenblabla, aber es stimmt. Irgendwann schaue ich nur noch dabei zu, was meine Figuren machen, folge ihnen und schreibe es auf.

Belletristik-Couch.de:
Worin besteht der Unterschied zum Schreiben eines Thrillers, wie Sie es vorher immer taten?

Sebastian Fitzek:
Wenn ich einen Thriller schreibe, mag ich es gerne beschaulich um mich herum. Ich schaue von meinem Büro aus in einen schönen Garten. Bei Der erste letzte Tag war es die Pandemie, die ich als sehr düster empfunden habe und mich motiviert hat, etwas Leichteres zu schreiben. Ansonsten ähnelt sich die inhaltliche Arbeit sehr, da es bei Thrillern genauso wie bei Comedy auf den richtigen Aufbau und das Timing ankommt.

Belletristik-Couch.de:
Haben Sie schon Rückmeldungen Ihrer LeserInnen bekommen? Wie empfinden diese Ihren Genrewechsel?

Sebastian Fitzek:
Die Reaktionen waren positiv. Allerdings haben wahrscheinlich auch die Leser:innen, die lieber wieder einen Thriller von mir gelesen hätten, das Buch gar nicht erst nicht gekauft, denn es stand ja extra drauf: „Kein Thriller“.

Belletristik-Couch.de:
Welche Fragen werden Ihnen zu Ihrem Schaffen häufig gestellt?

Sebastian Fitzek:
Schönerweise viele. Wie ich auf die Ideen komme, wie lange ich schreibe, wie ich recherchiere.

Belletristik-Couch.de:
Während einer Lesung haben Sie mal erwähnt, Sie gingen nie ins Bett, ohne ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. Welches liegt denn gerade auf ihrem Nachtschränkchen?

Sebastian Fitzek:
John Grisham: Der Polizist.

Das Interview führte Sandra Dickhaus im August 2021.
Foto: © Gene Glover

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