Dante Alighieri

von Kirsten Kohlbrei (09.2021)

Verse, Verbannung und Verehrung

Eine Begegnung mit dem Poeten zu seinem 700. Todestag am 14. September 2021.

Zu seinem 700. Todestag wird Dante mondial gefeiert. Ganz besonders Italien ehrt seinen Nationaldichter das gesamte Jahr über mit Feierlichkeiten und einem breit aufgestellten Kulturprogramm. Hauptaustragungsorte sind die Toskana mit Florenz als Geburtsstadt und die Emila-Romagna mit Ravenna als Sterbeort, die Dante beide als einen der ihren beanspruchen.

In seinem Heimatland ist Dante im Alltag ohnehin omnipräsent, denn in vielen italienischen Städten sind Straßen und Plätze nach ihm benannt, führen Institutionen seinen Namen oder erinnern Denkmäler an ihn und sein Werk. Mit seinem Porträt von Raffael schmückt Dante Alighieri die italienischen 2-€-Münzen, und im Oktober wird zum Todestag auch vom Vatikanstaat eine Gedenkmünze mit seinem Konterfei ausgegeben. Im vergangenen Jahr wurde zudem der 25. März als Dantedi eingeführt. Das Datum wurde in Bezugnahme auf Die göttliche Komödie bewusst gewählt: Dante lässt seine dort beschriebene Jenseitsreise am Karfreitag des Jahres 1300 beginnen, und kalendarischer Berechnung zu Folge fiel der auf den 25. März. Am Dante-Tag soll nun jährlich mit vielen Veranstaltungen und Projekten seiner gedacht werden.

Wer die Gelegenheit hat, nach Italien zu fahren, kann direkt vor Ort auf Spurensuche gehen.

In Florenz steht heute am Standort des Geburtshauses Dantes das Museum Casa di Dante, u.a. mit einer Totenmaske. Im Dom zeigt ein Fresko Dante mit einem Exemplar der Göttlichen Komödie,und ein Porträt des Zeitgenossen Giotto findet sich im Palazzo Bargello. Die Kirche Samta Croce beherbergt ein Kenotaph zum Gedenken, denn obwohl die Stadt Florenz mehrfach versucht, hat eine Umbettung zu erwirken, liegt das Grab des Dichters bis heute in Ravenna. Am letzten Aufenthalt seines Exils lädt zudem das Museo Dante zur Begegnung mit ihm ein. Ein Erlebnis besonderer Art und die Möglichkeit, den Wegen Dantes in den Apenin zu folgen, bieten als preisgekröntes Reiseziel im Punkt Nachhaltigkeit „Le Vie di Dante.

Ein toller Ausgleich für alle Zuhausegebliebenen ist eine virtuelle Ausstellung der Galerie der Uffizien mit Illustrationen zur Göttlichen Komödie von Federico Zuccari.

Darüber hinaus wird auch in Deutschland Dante Alighieris 700. Todestag zum Anlass genommen, sich mit seiner Person und seinem Werk auf ganz unterschiedliche Art und Weise auseinanderzusetzen. Bei der Ruhrtriennale zum Beispiel kam die Tanzinszenierung A Divine Comedy der österreichischen Choreographin Florentina Holzinger zur Aufführung, die im Herbst noch in Stuttgart zu sehen ist, an der Oper Frankfurt fand die Uraufführung einer Oper nach Dantes Inferno der Komponistin Lucia Ronchetti statt, und im Berliner Kupferstichkabinett läuft vom 12. Februar bis 8. Mai die Ausstellung Höllenschwarz und Sternenlicht - Dantes Göttliche Komödie in Moderne und Gegenwart, die sich den unterschiedlichen Formen künstlerischer Interpretation von Dantes Werk widmet.

Ein Garant für zuverlässige Informationen zu Dante generell, vor allem auch zum aktuellen Forschungsstand, ist die Deutsche Dante Gesellschaft. Sie wurde 1885 gegründet und ist die älteste noch bestehende Dantevereinigung international. Einen intensiven, sehr sinnlichen Einstieg in die persönliche Beschäftigung mit Dante und seiner Commedia, auch für Nichtromanisten, vermittelt der Text im O-Ton; hierfür einfach auf YouTube mal die ersten Gesänge der Hölle, kongenial interpretiert und rezensiert von einer italienischen Schauspielergröße, dem verstorbenen Vittorio Gassmann, anhören. Wer dann im wahrsten Sinne Blut geleckt hat und auf Deutsch weiterlesen oder -hören möchte, trifft auf eine große Auswahl von Übersetzungen in Buch- oder Hörbuchform. Eine hochwertige zweisprachige Ausgabe in drei Bänden ist etwa bei Reclam neu herausgekommen. Weitere Neuerscheinungen zu Dante im Jubiläumsjahr sind u.a.: Sybille Lewitscharoff, Dante Lesebuch, Insel Verlag / Franziska Meier, Besuch in der Hölle. Dantes Göttliche Komödie. Biographie eines Jahrtausendbuch, Verlag C.H. Beck / sowie Giovanni Boccaccio. Büchlein zum Lobe Dantes, Verlag Das kulturelle Gedächtnis.

„Lasst, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren.“

Den Vers, Inschrift der Höllenpforte, haben viele schon einmal gehört, und auch der Name ihres Verfassers, des italienischen Dichters Dante Alighieri sowie dessen Werk Die göttliche Komödie, aus dem er entstammt, ein wahrlicher Klassiker der Weltliteratur, sind allgemein bekannt. Wirklich gelesen haben das sprachgewaltige Versepos, das in seiner Gänze 14.233 Verse umfasst (im Vergleich dazu bleibt Goethes Faust mit beiden Teilen dahinter zurück) wohl die wenigsten. Trotzdem: Im 700. Jahr nach seinem Tod wird sein Schöpfer international gefeiert und zieht Dantes Hauptwerk die Leser ungemindert in seinen Bann.

Vom Flüchtling zum Weltpoeten

Ein Erklärungsversuch dieser literarischen Erfolgsgeschichte beginnt mit einer Reise zurück in Dantes Zeit, mit einem Blick auf seinen persönlichen Hintergrund: Dante Alighieri kam 1265 in Florenz zur Welt; eigentlich getauft auf den Namen Duarante, setzt sich die heute geläufige Namensgebung aus dem schon zu Lebzeiten in der Kurzform verwendeten Taufnamen und dem Namen des Vaters Alighieri als Beiname zusammen. Seine Familie gehörte dem mit den Guelfen sympathisierenden Stadtadel an. Die Guelfen standen in der politischen Auseinandersetzung im Reichsitalien des Mittelalters auf der Seite des Papstes, während die Ghibellinen den Kaiser unterstützten. Dank wirtschaftlich gesicherter Verhältnisse war eine gute Ausbildung und ein Auskommen Dantes gesichert. Im Alter von neun Jahren soll es zu einer schicksalhaften Begegnung mit Bici, der Tochter eines angesehenen Bürgers und Nachbarn der Alighieris, gekommen sein, in die sich Dante unsterblich verliebte und zu der - bei einer weiteren Begegnung mit der mittlerweile verheirateten jungen Frau neun Jahre später - eine tiefe Leidenschaft entfacht wurde. Seine Gefühle spiegelte er in einem Sonett wieder, dass den Grundstein seiner dichterischen Laufbahn darstellte und ihm bedeutende gesellschaftliche, kulturelle und politische Kontakte verschaffte. Ihren frühen Tod verarbeitete der junge Dante um 1293 in der Vita nuova, die ihn zum führenden Dichter des „dolce stil nuovo“ machte. Allerdings bleibt in der Dante-Forschung umstritten, ob die literarisch idealisierte Frau, die als Beatrice auch in der Commedia in Erscheinung tritt, wirklich einer realen Vorlage entspricht oder nur als Sinnbild der reinen Liebe konzipiert wurde. Gleichzeitig mit der literarischen Positionierung begann Dantes politische Aktivität in Florenz. Dieses Engagement sollte ihm jedoch zum Verhängnis werden: Rivalisierende Machtansprüche der Stadtmagnaten führten um 1300 zur Aufspaltung der papsttreuen Guelfen in „Weiße“ und „Schwarze“, die kompromissbereit bzw. nicht kompromissbereit dem Kaiser gegenüberstanden. Als die „Schwarzen“ in Florenz die Macht übernahmen, wurden die „Weißen“, darunter auch Dante, rigoros verfolgt. Der Verurteilung und Verbannung 1302 folgten lange Jahre im Exil. Dante kehrte nicht mehr in seine Heimatstadt zurück und starb 1321 in Ravenna. Das ist die Ausgangslage, in der Dante 1307 mit der Arbeit an der Commedia beginnt. Wie einem gemeinen Verbrecher der Prozess gemacht, politisch ins Abseits gestellt, finanziell ruiniert und von der Familie getrennt, sind ihm einzig die Sprache und sein Wissen geblieben - ein kostbares geistiges Gut, aus dem er über fünfzehn Jahre sein einzigartiges beispielloses literarisches Werk entstehen lässt, das er erst kurz vor seinem Tod vollendet.

Literarische Wanderung durchs Totenreich

„Nel mezzo del cammin di nostra vita mi ritrovai per una selva oscura, che la diritta via era smaritta.“

Mit diesen in Italien längst zu geflügelten Worten gewordenen Zeilen beginnt Dante Alighieri sein Langgedicht in der Rolle eines Ich-Erzählers, der aufgrund lasterhafter Verfehlungen in der Mitte seines Lebens vom rechten Weg abgekommen ist und nun reumütig eine Reise durch die drei Reiche des Jenseits, „inferno“, „purgatorio“ und „paradiso“,antritt, an deren Ende die Hoffnung auf Erlösung besteht. Ermöglicht wird ihm die Jenseitserfahrung zu Lebzeiten durch die angebetete verstorbene Beatrice, die, im himmlischen Paradies weilend, ihm den römischen Dichter Virgil als Führer an die Seite stellt. Er begleitet den Reisenden durch Hölle und Fegefeuer bis zum Paradies, das er als Ungetaufter nicht betreten kann, wo doch Beatrice Dante erwartet und er Gott ansichtig werden wird.

Aus den Begegnungen mit den Seelen der Verstorbenen, die in der Hölle ihre ewigen Strafen erleiden, den Läuterungsberg erklimmen oder ihr Seelenheil im Paradies erlangt haben, und den Beobachtungen, die Dante auf seiner fiktiven Wanderung macht, erwächst ein philosophisch-theologischer Diskurs, der in einer Synthese Antike und Mittelalter umfasst, insbesondere jedoch Dantes eigene Zeit abbildet und die Bedeutung von Religion und Politik ebenso beleuchtet wie Wissensstand und Kultur. Anfang des 14. Jahrhunderts steckt das mittelalterliche Weltbild in einer Krise; der Bezug von göttlicher Ordnung und weltlichem Leben verliert an Bedeutung. In dieser Situation wird Dantes Epos zum Versuch, den Zusammenhalt von Gott und Welt zu bewahren. Wie kann ein gottgefälliges irdisches Dasein ohne Schuld gelingen? Was ist der Sinn des Lebens? Diese existentiellen Fragen wirft er auf und schickt seinen Reisenden im Totenreich auf Antwortsuche. Er bedient sich dabei gängiger moralischer Himmel- und Hölle-Vorstellungen, die er jedoch nach eigenem Gutdünken auslegt; so lässt er mit einer gewissen Genugtuung etwa die florentinischen Zeitgenossen, die für sein unfreiwilliges Exil verantwortlich waren, oder den verhassten Papst Bonifatius VIII. in der Hölle für ihre Verfehlungen schmoren, gewährt nach seinem individuellen Entscheid den Einlass zum Paradies und macht sich selbst zum Erwählten, der Gott gegenübertritt. Dantes Antwort ist letztlich die Liebe, in ihrer reinen Form wie sie er Beatrice gegenüber empfindet: „Die Liebe, die in Gang hält Sonn und Sterne.“

La divina commedia, ein Versepos als Ereignis

Eine Botschaft, die er nicht nur kirchlichen Amtsträgern und weltlichen Regenten im Erinnerung rufen will, sondern vor allem ins Volk tragen möchte. Der Schachzug, den er dazu wählt, ist spektakulär und wird zu einem der Gründe für Dantes bis heute andauernden Ruhm: Der Dichter schreibt die Commedia nicht in der Gelehrtensprache Latein, sondern im „volgare“, der Sprache des einfachen Volks, und wird damit zum Sprachbegründer des Italienischen als Literatursprache. Die Denkweise und Argumentationsstruktur von Dantes Werk macht es innerhalb der mittelalterlichen Scholastik herausragend. Zugleich ebnet Dantes Rückschau auf die Antike beispielsweise der Renaissance ihren Weg - ein Epos, das mit seiner Fülle an Erörterungen und Bezügen nicht nur die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung Italiens, sondern von ganz Europa geprägt hat. Wenn Dantes Hoffnungen auf einen Kaiser als Einheitsstifter eines zerrissenen Landes auch eher rückwärtsgewandt und weltfremd waren, finden sich bei ihm jedoch Ansätze, den italienischen Stiefel als geographische Einheit zu sehen - und damit kommt ein Nationalgedanke in die Welt, der auch bei europäischen Nachbarn Früchte trägt.

Nicht von ungefähr ist es daher, dass der italienische Nationalismus des 19. Jahrhunderts bei seinem Versuch, an die empfundene vergangene historische Größe Italiens wiederanzuknüpfen, Dante als Nationaldichter entdeckte. In Deutschland und anderen europäischen Ländern wie Frankreich und England wurde die Dante-Rezeption maßgeblich durch die Romantiker bestimmt. Der „europäische Dante“ fand durch den Kolonialismus dieser Länder dann weltweit Bekanntheit. In Deutschland zeugt eine Flut von allein an die 60 ganztextlichen Übersetzungen, die u.a. mit Schlegel ihren Anfang nahmen, für das Interesse an Dantes dichterischer Leistung.

Formal beeindruckt die Strukturiertheit des Gedichts durch die Zahlensymbolik, die ihr zugrunde liegt. Die Drei der himmlischen Dreifaltigkeit wird zur Ordnungszahl des Epos. Die drei Textteile sind in Terzinen - Dreizeilern - verfasst und verfügen jeweils über 33 Gesänge, der Prolog zur Hölle rundet die Anzahl auf die hundert als vollkommene Zahl auf. Die drei christlichen Bereiche des Totenreichs, die Dante durchwandert, sind jeweils in 9 Kreise, Räume oder Sphären eingeteilt. Den Titel Commedia wählt er auch, weil eine schlimme Geschichte gut endet, nicht, weil es sehr heiter in seinem Werk zugeht. Denn das Gegenteil ist der Fall: Die Beschreibungen der Qualen der Sünder, die in der Hölle gemäß ihren Missetaten schreckliche Strafen erleiden, sind grenzenlos sadistisch. Gleichwohl ist die poetische Ummantelung Dantes in ihrer Präsenz beeindruckend. Genauso sprachlich grandios gestaltet er die Beschreibung der paradiesischen Verhältnisse, ohne sich dabei in kitschig-schwülstigen Bildern zu verlieren. Übrigens gibt Giovanni Boccaccio, Verehrer und früher Kommentator Dantes, dem Epos den Namen La divina Commedia und zielt mit dem Zusatz göttlich weniger auf die religiöse Thematik, sondern auf die prophetische Kraft des geschriebenen Wortes.

Dantes Werk heute lesen

Die Wahl des Dichters Vergil, dem Dante die Rolle des weltlichen Vermittlers im Jenseits gibt, offenbart, welche Bedeutung Dante selbst der Literatur zuweist. Mit diesem Glauben an deren Kraft verfasst er, zurückgeworfen auf sein Schreiben im Exil, Die göttliche Komödie. Und was als Abrechnung mit seinen politischen Gegnern seinen Ausgang nimmt, weitet sich aus zu einem epochalen Ereignis, das mit immenser Schlagkraft Einfluss nimmt auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen und dessen Wirkung bis heute anhält. Seinem eigenen Anspruch, für das Volk zu schreiben, ist Dante vollends gerecht geworden, denn ein Text, der nach 700 Jahren Rezeption immer noch derart im Blickfeld des Interesses steht wie die Komödie, ist fraglos im Volk angekommen. Wie lebendig diese Auseinandersetzung im Hier und Jetzt sein kann, zeigt ganz aktuell, dass die Cancel Culture auch das Versepos erreicht hat und Passagen über den Aufenthalt des Propheten Mohammeds oder Homosexueller in der Hölle kritisch beleuchtet. Schwer vorstellbar, dass Dante, als Flüchtling auch Angehöriger einer Minderheit, der für spätere Generationen von Exildichtern zur Identifikationsfigur wurde, sich dieser Debatte verschließen würde. Sein Ich-Erzähler zeigt sich als Lebender im Jenseits auch durchaus gesprächsbereit, offen und mitfühlend für die Erzählungen der Verdammten. Solche Aspekte in Dantes La divinacommedia sprechen Menschen über Jahrhunderte an und machen die Verse heute immer noch so lesenswert; sicherlich auch die Beschreibung der erfüllten reinen Liebe, verbunden mit der Hoffnung auf ein Stück Liebesglück im eigenen Leben.  Denn die Sinnsuche des Wanderers Dantes regt an, sich auch über den Sinn des persönlichen Daseins bewusst zu werden. Fern von einer falsch verstandenen gottesfürchtigen Schicksalsgläubigkeit zeigt Dante auf, wie sehr das individuelle Tun das Leben bestimmt, und appelliert daran, sich die möglichen Konsequenzen seines Handelns stets vor Augen zu führen. Dabei verharrt er mit seinen drastischen Höllenszenarien nicht in der moralisierenden Abschreckung, sondern gibt den Lesern der Divinacommedia die optimistische zeitlose Gewissheit, das Umkehr und Änderung zum Besseren, zum Guten, möglich ist, mit auf den Weg.

Leben

In Überlieferungen seiner Zeit finden sich nur wenige verlässliche Angaben zu Dantes Biographie. Sein bekannter Lebenslauf beruht vor allem auf Äußerungen, die er in seinen Werken tätigt.

  • 1265
    Dante wird wahrscheinlich im Mai oder Juni in Florenz geboren.
    Seine Familie gehört dem Stadtadel an. Der Vater Alighiero di Bellincione ist als Geldverleiher tätig.
  • um 1272
    Früher Tod Dantes Mutter Bella; Dantes Vater heiratet in zweiter Ehe Lapa di Chiarissimo di Cialuffi, die sich in Folge um die Erziehung ihres Stiefsohns kümmert.
    Dante erfährt vermutlich zunächst Unterricht durch einen Privatlehrer, später wird der Besuch der Lehranstalten der Dominikaner und Franziskaner in Florenz und ein Studium in Bologna angenommen.
  • 1281 oder 82
    Tod des Vaters
  • um 1285
    Dante heiratet Gemma di Manetto Donati. In der Ehe werden vier Kinder geboren.
  • 1289
    Beteiligung an der Schlacht von Campaldino, bei der die Guelfen aus Florenz die toskanischen Ghibellinen vernichtend schlagen.
  • 1295
    Dante wird in Florenz politisch aktiv. Er tritt der Zunft der Apotheker und Ärzte bei, kann dadurch formal politische Ämter übernehmen und bekleidet in den folgenden Jahren unterschiedliche Positionen in der Stadtpolitik. Dabei wird er in die internen Streitereien der „weißen“ und -„schwarzen“ Guelfen involviert.
  • 1302
    Nachdem in Florenz die „Neri“ die Macht übernommen haben, wird Dante als Angehöriger der „Bianchi“ in Abwesenheit zunächst aller Ämter enthoben und zu einer Geldstrafe verurteilt. Als er den Entscheid ignoriert, wird ein Todesurteil über ihn verhängt, und die Jahre des Exils beginnen.
  • ab 1303
    Dante zieht in Ober- und Mittelitalien umher und findet Zuflucht bei einflussreichen Unterstützern.  In dieser Zeit beginnt er, an der Divina Commedia zu schreiben.
  • 1310
    Feldzug Heinrich VII. in Italien. Dante erhofft sich die Befriedung der nationalen Konflikte. 
  • 1313
    Mit dem Tod Kaiser Heinrich VII. erlischt jegliche Hoffnung Dantes auf ein Ende der italienischen Streitereien.
  • 1315
    Dante lehnt eine an Bedingungen geknüpfte Rückkehr nach Florenz ab. Infolgedessen wird er erneut verurteilt.
  • 1316
    Ein Gönner bietet Dante in Ravenna dauerhafte Aufnahme.
  • 1319
    Inferno und Purgatorio, Teil 1 und 2 der Divina Commedia
  • 1320
    Reise nach Verona. Dante beteiligt sich an der Lösung einer geographischen Streitfrage.
  • 1321
    Fertigstellung der Divina Comedia.
    Dante erkrankt auf einer Reise nach Venedig und stirbt am 14.September in Ravenna.
    Die Beisetzung erfolgt in der Kirche San Pier Maggione.

Werke

  • ab 1283 Rime. Etwa 90 Gedichte, vor allem Liebeslyrik. Bei 30 weiteren Gedichten, den Rime dubbie ist Dante als Verfasser nicht zweifelsfrei nachgewiesen.

  • 1292/93 Vita nuova. Erzählung und Gedichte.

  • 1303-1306 Convivio. Abhandlung (unvollendet). De vulgari eloquentia. Abhandlung (unvollendet).

  • um 1310 Monarchia. Abhandlung.

  • 1319/20 Eclogae. Korrespondenz in Gedichten.

  • 1320 Quaestio de aqua et terra. Vortrag.

  • 1307-1320.  La divina commedia. Ursprgl. Commedia. Erzählung in drei Teilen.

Dante Alighieri auf Belletristik-Couch.de:

von Kirsten Kohlbrei (09.2021)
Titel-Motiv: istock.com / Brothers_Art

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