Die tausend Farben von Paris

Die tausend Farben von Paris
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Monika Wenger
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Belletristik-Couch Rezension vonMai 2025

Liebe und Spionage mitten im Paris der 1950er Jahre.

Paris, 1951: Dank des G.I.-Bill-Programms kann der ehemalige amerikanische Soldat Jack King ein Jahr seiner Leidenschaft für Malerei nachgehen. Am Ufer der Seine lernt er Rose Chevalier kennen. Sie ist eine leidenschaftliche Fotografin. Der Blick für besondere Themen verbindet sie sogleich. Jack lädt Rose deshalb spontan für die Abendvorstellung des Sängers Frank Levant im Lido ein. Jack und Frank sind alte Freunde. Rose zögert erst, nimmt aber schliesslich die Einladung an.

Liebe und Geheimdienst

Dank der Grosszügigkeit seines Freundes Frank Levant kann Jack überhaupt die Abendvorstellung im Lido besuchen. Frank stellt ihm seine Loge zur Verfügung, wodurch Jack Rose einladen kann. Als ehemaliger Soldat der US-Army und mittelloser Maler verfügt er über kein regelmässiges Einkommen. Doch mit Optimismus und der Unterstützung des G.I.-Bill-Programms hofft er, über die Runden zu kommen. Dieses Programm der US-Regierung ist eine Art Arbeitslosengeld für die Dauer eines Jahres für ehemaligen Soldaten der US-Army.

Unerwartet tritt sein ehemaliger Vorgesetzter, Major Thompson, mit einem Angebot an ihn heran. Jack soll im Künstlerviertel von Paris Augen und Ohren offenhalten und bei aussergewöhnlichen Vorkommnissen Meldung erstatten. Als Gegenleistung bietet Thompson ihm eine eigene Wohnung und ein regelmässiges Gehalt an. Jack fühlt sich verpflichtet und nimmt das Angebot an, obwohl er die Details zu seinem Auftrag noch nicht kennt. Major Thompson gibt sich zurückhaltend mit Informationen. Während seiner Nachforschungen gerät Jack nicht nur mit Rose, sondern auch mit seinem Freund Frank Levant in Konflikt. Denn auch Frank scheint ein Geheimnis zu verbergen.

Leicht und erfrischend

Die Kombination aus Krimi und Liebesroman macht den Reiz dieser Geschichte aus, und die Kulisse von Paris trägt zusätzlich dazu bei. Catherine Durand beschreibt im Nachwort ausführlich die Hintergründe, die sie zu ihrem Roman inspiriert haben. Obwohl der Roman mit einem Mord beginnt, dominieren die Liebesgeschichten, die dem Roman eine Leichtigkeit und einen besonderen Charme verleihen.

Den spannungsgeladenen Elementen fehlt es jedoch an Tiefe; hier wirkt die Geschichte zu sehr wie ein Film, und die historischen Details bleiben oberflächlich. Dafür hat sich die Autorin etwas mehr mit ihren Figuren auseinandergesetzt. Jede Figur erhält eigene Kapitel, in denen sie die Ereignisse aus ihrer Sicht schildert. Das macht die Erzählung interessant und abwechslungsreich. Der leichte und flüssige Schreibstil unterstreicht dies zusätzlich. Insgesamt ist es eine unterhaltsame und leichtfüssige Lektüre.  

Fazit

Das französische Flair ist ein zentraler Bestandteil dieses Romans, der sowohl Krimi als auch Liebesgeschichte ist. Die Handlung im Paris der 1950er Jahre trägt dazu bei, dass die Geschichte leicht und charmant erzählt wird. Es ist es eine unterhaltsame und gefällige Lektüre.

Die tausend Farben von Paris

Catherine Durand, Blanvalet

Die tausend Farben von Paris

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