Der Handel deines Lebens

Im Krankenhaus: Ein erfolgreicher Geschäftsmann und Vater weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Die verbleibende Zeit lässt ihn innehalten und einen Blick zurückwerfen. Die Erkenntnisse aus dieser Rückschau sind ernüchternd: Er war ein miserabler Vater.

Ist ein Deal überhaupt möglich?

Die Vergangenheit belastet ihn, hat er sich doch nie wirklich um seinen Sohn gekümmert. Hat sich nie viel in seiner Nähe aufgehalten. Im Krankenhaus lernt er ein fünfjähriges Mädchen kennen, das ebenso an Krebs erkrankt ist. Dieses Mädchen weiß im Grunde genommen so viel mehr über das Leben und über das, was kommt, als der Geschäftsmann. Es weiß genau, wie die Erwachsenen zu trösten sind und es kennt die Fakten. Nun, im Wissen um seine Krebserkrankung, erkennt er seine Unzulänglichkeiten. Aber besonders bereut er seine Versäumnisse seinem Sohn gegenüber.
Dann wird ihm ein Handel angeboten, der ihn von seinen Schuldgefühlen möglicherweise erlösen würde.

Langsam und aufmerksam lesen

Man muss dieses Buch unbedingt in Ruhe lesen und auf sich einwirken lassen. Dann zeigt sich erst die Besonderheit, die Tiefgründigkeit der Geschichte. Fredrik Backman schafft auf wenigen Seiten eine Reise durch die Welt der Gefühle. Er erzählt die berührende Geschichte eines Vaters, der sich am Ende seines Lebens seiner Versäumnisse gegenüber seinem Sohn im Klaren ist. Das Dilemma zwischen Einsicht, Schuld und Vergebung liest sich wie in einem Schwebezustand. Einem Zustand, in dem sich die Hauptperson in dieser Geschichte genauso befindet. Eine tragisch-schöne und intensive Lektüre.

Fazit

Bemerkenswert, welche Empfindungen durch wenige Seiten ausgelöst werden. Eine Erzählung, wunderschön und gleichzeitig bittersüß. Sanft herangetragen entfaltet sie eine nachhaltige Wirkung. Mehr braucht es nicht.