Nehmt dieses Buch zur Hand und lasst Euch aufwärmen, von der Geschichte, von den Menschen. Es lohnt sich!
„Auch wenn es sich nicht so anfühlte – ihr Leben ging schließlich weiter.“
In Dagmars Leben schlägt das Schicksal gleich zweimal zu: Erst verstirbt ihr Mann, dann droht die Zwangsversteigerung des Hauses. Sie kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, fühlt sich allein gelassen. Doch dann nimmt ihr Leben eine ungeheure Wendung und öffnet sich für etwas Wunderbares.
Ein Haus, sechs Menschen und ganz viel Chaos
Dagmar fühlt sich nach dem Tod ihres Mannes allein und verlassen. Zwar ist da noch ihr Sohn Daniel, doch er wohnt in einer weiter entfernten Stadt und scheint sich auch so immer mehr von ihr zu entfernen. Ihr einziger Halt ist ihre beste Freundin Helga. Doch der nächste Schlag kommt schon bald: Ihr Mann Heinrich hat ihr einen Haufen Schulden und eine Hypothek auf das Haus hinterlassen. Einziger Ausweg scheint nur der Verkauf zu sein. Doch das will Dagmar nicht hinnehmen.
Per Zufall sieht sie eine Sendung im Fernsehen, die sie auf eine verrückte Idee bringt: eine Wohngemeinschaft. Das Haus ist groß genug, Zimmer für fünf weitere Mitbewohner sind gegeben. Sie inseriert und ist überwältigt von der Menge an Interessenten. Es ist schwierig, eine Auswahl zu treffen, doch schließlich findet sie die Fünf: die junge Karina, die endlich aus dem Elternhaus ausziehen möchte; der ehemalige Musikstar Frank, der gerade aus einer Privatinsolvenz kommt; der liebenswerte Hatim, geschieden, aus einer arrangierten Ehe kommend; der Landwirt Karl, dessen Hof nicht mehr zu wirtschaften ist; und schließlich Beate, eine ganz besondere Mitbewohnerin, deren Umstände hier jedoch nicht verraten werden sollen.
Sie alle sind sehr unterschiedlich, kommen aus verschiedenen Leben und scheinen oberflächlich betrachtet nicht zusammenzupassen. Dazu kommt, dass jeder von ihnen ein Geheimnis mitbringt, das die Wohngemeinschaft auf den Kopf stellen wird. Doch sie sind offen für Neues, bringen Ideen und Fähigkeiten mit, die das Zusammenleben bereichern.
Schafft es Dagmar, ihr Leben mithilfe dieser Menschen wieder in geordnete Bahnen zu lenken und den drohenden Verkauf des Hauses abzuwenden? Ihre Zweifel wachsen stetig mit jeder neuen Überraschung, mit der ihre Mitbewohner aufwarten.
Eine schöne Reise durch eine inspirierende Geschichte
Was für ein Glücksgriff! Judith Knigge beweist mit Zusammen ist der schönste Ort, wie gut sie ihr Fach beherrscht. Ihre Art zu schreiben, Emotionen einzufangen, das Gute im Menschen herauszuarbeiten, ist unvergleichlich.
Es ist ein Wohlfühlbuch, etwas zum Einkuscheln vor dem Kamin, ein Seelentröster. Es kommt ohne große Dramen aus, wenngleich es durchaus auch mal emotional werden kann. Einzig der Schluss hätte noch eine gute Schippe mehr an Gefühl vertragen können.
Jeder einzelne Charakter ist liebevoll gezeichnet. Man findet hier unterschiedliche Altersgruppen, Nationalitäten, Gesellschaftsschichten. Es zeigt, dass es möglich ist, Brücken zwischen solchen Differenzen zu bauen. Auch heute noch findet man Vorurteile gegenüber solchen, die eine andere Nationalität haben. Immer noch ist es schwierig Gemeinsamkeiten zwischen Jung und Alt zu entdecken, scheint es nicht möglich, Verbindungen zwischen arm und reich zu schaffen. Darum ist dieses Buch so anders: Es arbeitet mit Diskrepanzen und Voreingenommenheit und bricht sie. Die Erde wäre so ein friedlicher Ort, wenn das in den Köpfen der Menschen ankommen würde.
„Wer glücklich sein will braucht Mut, denn manchmal können Veränderungen wunderbar sein!“ – so steht es auf der Rückseite des Buches. Und es stimmt. Der Mut, Neues zu wagen, sich Herausforderungen zu stellen – es lohnt sich. Zusammen ist der schönste Ort bleibt mit Sicherheit nicht nur einmal gelesen. Wer weiß, welche Erkenntnisse sich noch zwischen den Zeilen verstecken.
Fazit:
Macht es Euch auf Eurer Couch gemütlich, kuschelt Euch in eine Wolldecke und gönnt Euch einen heißen Kakao! Perfekter Abend? Noch nicht ganz: Nehmt dieses Buch zur Hand und lasst Euch aufwärmen, von der Geschichte, von den Menschen. Es lohnt sich!
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