Das Lächeln der Frauen

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2012
  • 1
  • München: Piper, 2012, Seiten: 336, Übersetzt: Sophie Scherrer
Das Lächeln der Frauen
Das Lächeln der Frauen
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Kathrin Plett
751001

Belletristik-Couch Rezension vonMai 2013

Verkettungen und die ganz große Liebe

Wie würden Sie reagieren, wenn Sie zufällig an ein Buch geraten und nach den ersten Seiten feststellen, dass das Buch nicht irgendeine x-beliebige Geschichte erzählt, sondern Sie sich als Protagonist des Romans wiedererkennen? Wenn Details aus Ihrem Leben, der Name und die Lage Ihres Restaurants, ihre Kleidung, die sie tragen und ihr Aussehen mit den Beschreibungen der Story übereinstimmen? Höchstwahrscheinlich würden Sie wie Aurélie, die Protagonistin von Nicolas Barreaus Roman Das Lächeln der Frauen reagieren und alles versuchen, um mit dem Autor in Kontakt zu kommen um ihn kennen zu lernen.

Als die Restaurantbesitzerin Aurélie Hals über Kopf von ihrem Freund verlassen wurde und voller Verzweiflung durch Paris streift, versteckt sie sich auf der Flucht vor sich sorgenden Polizisten in einer kleinen Buchhandlung. Dabei fällt ihr ein Buch in die Hand, dass sie sofort fasziniert: Ohne es zuvor gewusst zu haben, ist sie die Protagonistin eines Buches! Neugierig geworden setzt sie alles daran, den Autor kennen zu lernen, was sich als sehr schwierige Angelegenheit herausstellen wird. Doch sie lässt nichts unversucht um den unbekannten Daniel Miller, den vermeintlichen Schreiber, endlich zu treffen. Was sie nicht ahnt: Nicht Daniel Miller ist der Autor des Romans, sondern André, der eigentlich als Lektor arbeitet. Mangels geeigneter Skripte, die seinen Ansprüchen genügen und unter dem Druck seines Chefs, kommt er mit seinem Agenten auf die Idee, einen eigenen Roman zu verfassen, der seinen Vorstellungen entspricht.

Doch dann wird der Roman unerwartet zum Bestseller und die Verstrickungen um den nicht-existenten englischen Autor, der angeblich zurückgezogen und schüchtern auf einem einsamen Landgut lebt, nehmen ihren Lauf ...

Mit Das Lächeln der Frauen ist Nicolas Barreau ein abwechslungsreicher und turbulenter Roman gelungen, der bis zum Ende voller Wendungen und unerwarteten Überraschungen steckt. Ähnlich wie in der Geschichte selbst, ist auch die Biografie des Autors nicht ganz geklärt und soll gewisse Parallelen zur Handlung aufweisen, so dass keine gesicherten Angaben zu finden sind.

Barreau liefert mit seinem bereits 2012 erschienenen Roman eine bunte Mischung aus romantischer Liebesgeschichte, witziger Unterhaltung und komplizierter Beziehungsgeschichte, bei der auch die Spannung nicht zu kurz kommt. Er erzählt seine Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Aurélie und André, was den besonderen Reiz des Romans ausmacht. Der Leser bekommt auf diese Weise die Möglichkeit, Kommunikationsmissverständnisse zwischen Mann und Frau aus beider Sicht nachzuvollziehen. An dieser Stelle kommt die wechselnde Sicht besonders gut zum Tragen, wenn auf diese Weise zunächst die Absicht der Personen und anschließend die Wirkung auf die andere Person deutlich wird. Die Ich-Perspektive ermöglicht darüber hinaus, sich mit den Figuren zu identifizieren und mit ihnen mitzufühlen mitzufühlen.

Sprachlich ist der Roman durch kurze Sätze und einfache Worte flüssig zu lesen. Auch die Handlung ist klar strukturiert und verläuft linear ohne Nebenschauplätze oder Zeitsprünge. Die Figuren sind überschaubar.

Alles in allem ein unterhaltsames Buch, welches für gute Unterhaltung und Lesespaß sorgt. Auch wenn sich die Geschichte vielleicht nicht durch eine anspruchsvolle Handlung oder Tiefgang auszeichnet: Ein empfehlenswerter Roman, der durch Witz, Humor und eine spritzige Story mit vielen unerwarteten Wendungen überzeugt!

Das Lächeln der Frauen

Nicolas Barreau, Piper

Das Lächeln der Frauen

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