Das Geheimnis der Monduhr

Das Geheimnis der Monduhr
Das Geheimnis der Monduhr
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Kathrin Plett
651001

Belletristik-Couch Rezension vonJan 2013

Die Zukunft kennen

Wer wünscht sich nicht ein, zwei oder auch mehrere Jahre in die Zukunft sehen zu können, um zu wissen, wie sich das eigene Leben entwickeln wird? Besonders in Situationen, in denen es darum geht, wichtige Entscheidungen zu treffen, kann der Wunsch sehr verlockend erscheinen. Für Holly Corrigan wird die Vorstellung Wirklichkeit: Sie entdeckt das Geheimnis der Monduhr.

"Das Geheimnis der Monduhr" von Amanda Brooke erzählt die Geschichte der Bildhauerin Holly, die mit ihrem Mann von London in ein kleines Häuschen aufs Land gezogen ist. Beide sind vollkommen begeistert, ihr neues Heim nach ihren Vorstellungen einzurichten und planen eine gemeinsame Zukunft, zu der für Hollys Mann Tom unbedingt auch Kinder gehören. Holly, die ihr Leben immer in 5-Jahres-Plänen organisiert, ist von der Idee zunächst nicht überzeugt. Sie hat eine schreckliche Kindheit gehabt und Angst, der großen Aufgabe nicht gewachsen zu sein.

Als sie bei Aufräumarbeiten im Garten eine seltsame Vorrichtung entdeckt, die sich schließlich als Monduhr herausstellt, ändert sich für Holly alles. Durch die Monduhr sieht sie ihre ungeborene, noch nicht empfangene Tochter. Nie gekannte Muttergefühle stellen Hollys gesamtes Leben auf den Kopf. Sie ist von Liebe zu diesem Kind erfüllt. Doch sie sieht auch: Wenn sie das Kind wirklich zur Welt bringt, wird sie bei der Geburt sterben und ihren Mann Tom verzweifelt allein mit dem Säugling zurücklassen. Holly steht vor der Wahl: Ein Leben für ein Leben.

Amanda Brooke hat nach einem schweren Schicksalsschlag - ihr Sohn starb mit nur drei Jahren an Krebs - mit dem Schreiben begonnen. Der Roman "Das Geheimnis der Monduhr" soll Zeugnis darüber geben:

"...was es bedeutet, einen anderen Menschen mehr zu lieben als sich selbst". 

Es lässt sich nicht erahnen, wie der Roman enden wird. Kommt es zum Happy End oder zur großen Katastrophe? Wird Holly sterben oder überleben? Wird sie sich für die Stimme der Vernunft und gegen das Kind und dessen Zeugung entscheiden? Oder siegt die Mutterliebe, die sie vollkommen ergriffen hat? Brooke beschreibt, wie sie den Kinderwunsch ihres Mannes zunächst vollkommen ablehnt. Wie der erste Blick auf ihr Kind, ihre Tochter alles verändert und eine Mutter-Tochter-Beziehung zu wachsen beginnt. Gleichzeitig beginnt Holly sich mit ihrer eigenen Vergangenheit, den vielen Verletzungen auseinanderzusetzen.

Obwohl das Wissen über die Zukunft, das ihr die Monduhr schenkt, immer unerträglicher wird, kann sie nicht von ihr lassen. Der Roman reißt mit. Die immer wieder thematisierte Mutter-Kind-Liebe, die das Buch dominiert, macht die Handlung jedoch etwas redundant und teilweise droht sie in die reine Sentimentalität abzurutschen. 

Das Geheimnis der Monduhr

Amanda Brooke, Goldmann

Das Geheimnis der Monduhr

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