Tito ist tot

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Sein Porträt hängt in jedem Klassenraum, sein durchdringender Blick beherrscht die Amtszimmer, Schusterläden und Metzgereien, und die Nachricht von seinem Tod erreicht auch jene abgelegene Gegend in Dalmatien, wo die Erzählerin ihre Kindheit verbringt. Widerwillig lässt sie die Schulfeierlichkeiten über sich ergehen, während der Großvater um den größten Verlust seines Lebens trauert: um Tito und Jugoslawien. Doch nicht die Politik und der sich abzeichnende Zerfall des Landes beschäftigen das Mädchen, sondern die Sommerlandschaft und ihre Bewohner: der Kriegsheimkehrer, der nicht weiß, dass der Kampf längst vorbei ist, und sich an einem Ast erhängt, der schönheitssüchtige Lilienzüchter, dem die Dorfbewohner aus Hass seine Felder zertrampeln, die junge Frau, die jahrelang vergeblich auf die Rückkehr ihres Bräutigams wartet, weil er im Ausland von einer Baustelle zur nächsten zieht. Das Leben der Gastarbeiterväter spielt sich in unbekannter Ferne ab, im Norden, dem "Mysterium der mo dernen Welt", während die Kinder im Süden den Geheimnissen des Realen nachspüren, in unergründlichen Gärten und vergessenen Kellern, in Kirchen und auf glühheißen Landstraßen.

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