Der Spielverderber

  • Hamburg: Hoffmann & Campe, 1965, Seiten: 243, Originalsprache
  • München: dtv, 1969, Seiten: 161, Originalsprache
Der Spielverderber
Der Spielverderber
Wertung wird geladen

Es ist kein Zufall, daß Siegfried Lenz ausgerechnet Joseph Wollina, den Streuner mit dem Zweiten Gesicht, zur Titelfigur seines Erzählbandes gemacht hat. Weil er zwanghaft die Vergangenheit und damit meist auch die Schuld anderer Menschen ausplaudert, wird er zum »Spielverderber«, zum asozialen Element. Aber gerade den Schwachen und Erniedrigten, die mit ihrer Situation oder mit ihren Erinnerungen nicht fertig werden, gehört die Sympathie des Autors: so z. B. einer Mutter, die anfängt zu trinken, weil sie weiß, daß ihr kleiner Sohn an Leukämie sterben muß; oder dem Müllverwerter Josef Tubacki, der beim Eintreiben einer alten Schuld mit so eigensinniger Pedanterie auf »Verbuchung« und der genauen Summe beharrt, daß er am Ende überhaupt kein Geld bekommt, sondern ganz im Gegenteil noch draufzahlen muß.

Der Spielverderber

Siegfried Lenz, Hoffmann & Campe

Der Spielverderber

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Der Spielverderber«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Film & Kino:
The Crown - Staffel 3

Die Queen in ihrer vordergründig repräsentativen Rolle ist eine zeitgeschichtliche Ikone, sodass der Erfolg der seit 2016 bei Netflix laufenden Serie „The Crown“ nicht verwundert. Die dritte Staffel markiert allerdings einen Umbruch: Die Royal Family ist in den 60er-Jahren angekommen und viele Rollen werden neu besetzt, da auch die Blaublüter nicht vor dem Altern gefeit sind. Titel-Motiv: © Des Willie / Netflix

zur Film-Kritik