Ein Verlagsspezial von HarperCollins

Jeder Sturm bringt Veränderung

In ihrem neuen Roman »Normalhöhe Null« erzählt Anna Warner eine Geschichte über Selbstfindung, Überleben und die Suche nach dem Ort, den man Zuhause nennen kann. Suchen Sie gemeinsam mit den beiden Frauen Nora und Peggy Zuflucht in einer verlassenen Villa an der Ostsee und lassen Sie sich von den Persönlichkeiten der beiden, die kaum unterschiedlicher sein könnten in die Geschichte hineinziehen.

Nora, die besonnene Bauingenieurin, die sich auf Abbrucharbeiten spezialisiert hat, und Peggy, die kreative Bildhauerin, die Fundstücke aus dem Meer verarbeitet, stehen vor Komplikationen, die ihre neu gefundene Bleibe bedrohen. Als sich die alte Villa gegen ihre Anwesenheit sträubt, die Klippen erodieren und exzentrische Gäste eintreffen, müssen sich die Frauen zusammenraufen, um sich ihrer Vergangenheit und ihren gegenwärtigen Umständen zu stellen.

Während Nora und Peggy ihre Herausforderungen meistern, werden sie mit schwierigen Fragen über Beständigkeit, Identität und die wahre Definition von Heimat konfrontiert. Diese bewegende Geschichte regt zum Nachdenken darüber an, was ein Zuhause wirklich ausmacht und was es braucht, um ein stabiles Fundament im Leben zu schaffen.

Über die Autorin

Anna Warner, geboren 1968, lebt in der Nähe von Hamburg. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Ethnologie in Bonn und Hamburg und promovierte an der Universität Bremen im Fach Kulturwissenschaft/ Europäische Ethnologie. Sie liebt die Küste und das Meer und schreibt am liebsten Romane, die in der Natur Norddeutschlands spielen.

Leseprobe

Prolog

Vorsicht Lebensgefahr. Nora ließ das verwitterte Schild hinter sich und zählte ihre nächsten Schritte. Einundsiebzig, zweiundsiebzig. Der Abbruchkante der Steilküste war sie jetzt deutlich näher.
Sie schob blühende Disteln beiseite. Die hohen Gräser waren noch nass vom Regen der letzten Nacht, alles leuchtete im Sonnenlicht. Als hätte es das Unwetter nicht gegeben, lag das Meer glatt vor ihr, ein unendliches Blau, der Horizont eine gerade Linie.
Die Uferschwalben, sie waren jetzt auf Augenhöhe, kreuzten hoch in der Luft und verschwanden plötzlich unterhalb der Kante, um kurz darauf wieder aufzutauchen. Bislang war hier ein schmaler Pfad verlaufen. Jetzt gab es ihn nicht mehr. Zwei Schritte noch, dann war Schluss. Die Wiese war hier einfach weggebrochen.

Vorsichtig spähte Nora hinab. Eine Bahn feuchter, frischer Erde zog sich bis zum Wasser.
Ein Baum ragte heraus, die Blätter noch grün, das Wurzel- werk nackt, Erdklümpchen daran. Büsche waren mitgerissen worden, Felsbrocken und Steine. Als hätte ein Riesenkind im Sandkasten gespielt.

Alles war wie immer. Nur dieser Erdrutsch zeugte von den Gewalten, die letzte Nacht getobt hatten. Ein Stück Land war verschwunden, es war einfach abgestürzt und ins Meer getragen worden. Lange blieb Nora dort stehen und ließ den Anblick auf sich wirken. Dann ging sie Schritt für Schritt zur Villa zurück. Eine Wolke Betonstaub nahm ihr die Sicht.
Nora hustete. Die Partikel drangen ihr in Mund, Nase und Augen, trotz Schutzkleidung und Atemmaske. Es störte sie nicht. Während sie ein Taschentuch hervorzog und sich die Stirn wischte, machte sich ein tiefes Gefühl der Befriedigung in ihr breit. Erledigt, sie hatte es wieder einmal geschafft. Sauber waren die Mauern in sich zusammengefallen, genau wie geplant, geschmeidig und in der Zeit.

Langsam wurden auch die Umrisse von Alfio, ihrem Assistenten, deutlich. Alfio stand in einiger Entfernung und hielt schon wieder sein Mobiltelefon in der Hand. Staub ist schlecht für die Technik, dachte Nora, und sowieso. Sie machte ihm ein Zeichen: Pack das Ding weg.
Er sah sie nur ausdruckslos an, während er weiter zuhörte. Alfio hängt zu viel an seinem Gerät, dachte Nora. Sie hatten schließlich einen Job, auf den man sich konzentrieren musste. Das hier war Präzisionsarbeit, nichts, wirklich nichts durfte einen ablenken, wenn man ein Gebäude abriss, erst recht nicht, wenn man sprengte. Die Räume vermessen, die Statik berechnen, den Sprengstoff deponieren. Absperren, die Straße räumen, das war bisher Alfios Aufgabe gewesen. Am Schluss noch einmal alles prüfen. Und dann die Zündung betätigen

Anna Warner - Normalhöhe Null

Atmosphärisch, poetisch und voller liebenswerter Charaktere

Anna Warner »Normalhöhe Null«

https://www.harpercollins.de/products/normalhohe-null-9783365002728 
ISBN: 978-3-365-00272-8

Ab dem 21. März erhältlich

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